Hannover.

Niedersachsens Gesundheitsministerin Daniela Behrens dringt auf eine schnelle Entscheidung über die Zukunft der Corona-Bürgertests. Bund und Länder seien übereingekommen, dass die Finanzierung der Teststrategie außerhalb von Schule und Kita weiterhin eine Bundesaufgabe bleibe, sagte die SPD-Politikerin nach der Konferenz mit ihren Länderkollegen in Magdeburg. "Wir erwarten jetzt zügig eine Konkretisierung der Vorschläge des Bundes in Form eines Entwurfs der Testverordnung", betonte sie. "Mit Blick auf den Kalender ist es ausgesprochen wichtig, dass die Bürgerinnen und Bürger wissen, worauf sie sich in Sachen Bürgertests ab dem 1. Juli einstellen können."

Insgesamt sieht die niedersächsische Ministerin Deutschland gut vorbereitet auf einen drohenden Anstieg des Infektionsgeschehens in der zweiten Jahreshälfte. "Ich bin froh, dass wir uns im Kreise der Länder und des Bundes nach intensiven Debatten auf einen klaren Fahrplan für die Vorbereitungen auf den dritten Pandemie-Herbst verständigen konnten", sagte sie. Der Bund habe zugesichert, zeitnah einen Entwurf für die notwendigen Änderungen im Infektionsschutzgesetz vorzulegen.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) präsentierte zum Abschluss der zweitägigen Konferenz der Gesundheitsministerinnen und -minister noch kein fertiges Konzept für die bisher kostenlosen Bürgertests. Die Landkreise in Niedersachsen warnten angesichts steigender Corona-Zahlen unterdessen vor einem Aus der Bürgertests. Es wird diskutiert, ob künftig möglicherweise nur noch Menschen mit Corona-Symptomen beziehungsweise in bestimmten Berufen die Testzentren kostenlos in Anspruch nehmen können.

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