Hannover.

Niedersachsens Kommunen lehnen die Forderung der SPD nach Leih-Tablets für alle Schülerinnen und Schüler ab. "Wir sind absolut gegen kostenlose Tablets, das können die Eltern selbst bezahlen", sagte Marco Trips, Präsident des Niedersächsischen Städte- und Gemeindebundes (NSGB) der "Hannoversche Allgemeine Zeitung" (HAZ/Mittwoch). Natürlich müsse man dabei bedürftige Eltern finanziell unterstützen. "Allen anderen muss der Staat kein kostenloses Tablet schenken", sagte Trips in dem Interview.

Im März hatte die SPD die Austattung mit Leih-Tablets für alle Schülerinnen und Schüler vom Schuljahr 2024/25 an als zentrale Forderung mit Blick auf die Landtagswahl im Herbst angekündigt. Dieses Wahlversprechen bezeichnete Trips nun als "Bauernfängerei". Das Geld soll ihm zufolge eher in die Lehrer- oder Erzieherausbildung fließen. Zudem hält er Tablets an Grundschulen nicht für erforderlich, das sei viel zu früh.

Trips forderte das Land auf, endlich mit den Schulbuchverlagen zu verhandeln, dass Bücher in die niedersächsische Schulcloud kommen. "Wir brauchen künftig keine Schulbücher mehr. Es ist Unfug, die Kinder täglich die schweren Bücher herumschleppen zu lassen", sagte Trips.

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