Papenburg.

Beim kriselnden Kreuzfahrtschiffbauer Meyer-Werft bleiben bis Ende 2023 alle Arbeitsplätze erhalten. Geschäftsführung, Betriebsrat und Gewerkschaften in Papenburg an der Ems haben sich darauf verständigt, den geplanten Jobabbau für anderthalb Jahre auszusetzen.

Die Werftspitze und der Betriebsrat bestätigten am Freitag einen entsprechenden Bericht der "Rheiderland Zeitung". "Das gibt einfach Sicherheit", sagte der Betriebsratsvorsitzende Nico Bloem der dpa und sprach von einem "tollen Ergebnis".

Wegen des Stillstands der Kreuzfahrtbranche unter Corona bekam Deutschlands größter Schiffbaubetrieb keine neuen Aufträge, die vorhandenen Aufträge wurden über mehrere Jahre gestreckt. Nach heftigem Streit vereinbarten Werft und Arbeitnehmer vergangenes Jahr, 450 Arbeitsplätze abzubauen - 350 bei der Werft selbst, 100 bei der Dienstleistungstochter EMS.

Auf der Werft sind seitdem 120 Mitarbeiter ausgeschieden. Bei EMS hätte der Abbau erst Ende 2022 beginnen sollen. "Das Ganze ist aufgeschoben, vielleicht auch aufgehoben" - wenn die wirtschaftliche Lage das zulassen sollte, sagte ein Firmensprecher. Meyer beschäftigt am Standort Papenburg noch etwa 3800 Menschen.

© dpa-infocom, dpa:220617-99-704330/2