Braunschweig.

Im Prozess gegen einen Bundespolizisten, der seinen engsten Freund getötet haben soll, hat die Verteidigung einen Freispruch vom Mordvorwurf gefordert. Das sagte eine Sprecherin des Landgerichts Braunschweig nach der Verhandlung am Dienstag. Die Plädoyers wurden wie bereits die Zeugenvernehmung der Ehefrau des Opfers unter Ausschluss der Öffentlichkeit gehalten. Dem 51 Jahre alten Angeklagten wird heimtückischer Mord aus niedrigen Beweggründen vorgeworfen. Er schwieg im Prozess. Die Staatsanwaltschaft und die Nebenklage plädierten am Vortag für eine lebenslange Freiheitsstrafe und die Feststellung der besonderen Schwere der Schuld.

Der Polizist soll am 13. April 2021 seinen 51 Jahre alten Freund in dessen Garten in Liebenburg (Landkreis Goslar) mit einer Schlag- oder Stichwaffe angegriffen haben. Sein stark blutendes Opfer soll er mit dessen Kleintransporter weggefahren haben. Das Auto wurde am ehemaligen Holländischen Pavillon in Hannover gefunden, von der Leiche fehlt bis heute jede Spur. Motiv war laut Staatsanwaltschaft, dass er mit der Ehefrau des Getöteten zusammenleben wollte. Beide hatten bereits seit 2016 eine Affäre.

Die Urteilsverkündung in dem Prozess um den Mord ohne Leiche ist am 31. Mai geplant. Der Angeklagte sitzt weiterhin in Untersuchungshaft, eine Haftbeschwerde wurde vom Oberlandesgericht Braunschweig als unbegründet verworfen.

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