Hannover.

Anlässlich des internationalen Workers' Memorial Day ruft die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau) an diesem Donnerstag auch in Niedersachsen dazu auf, der Menschen zu gedenken, die bei der Arbeit ums Leben gekommen oder schwer erkrankt sind. "Ob im Betrieb, auf der Baustelle oder auch im Homeoffice - am internationalen Workers’ Memorial Day, dem 28. April, sollten die Beschäftigten um 12.00 Uhr eine Gedenkminute einlegen", sagte die Bezirksvorsitzende der IG Bau Niedersachsen-Mitte, Stephanie Wlodarski.

Besonders gefährlich sei die Arbeit in der Region Hannover oft für Bauarbeiter, Forstleute, Gebäude- und Fensterreiniger, aber auch Beschäftigte in der Landwirtschaft. "Zu den Gesundheitsrisiken für sie zählen nicht nur Stürze vom Gerüst oder Unfälle mit Maschinen, sondern auch Stress und eine hohe Arbeitsbelastung", so Wlodarski weiter. Beim diesjährigen Gedenktag steht die psychische Belastung von Arbeitnehmern im Mittelpunkt. In Berlin und in Gelsenkirchen sind zwei ökumenische Gottesdienste geplant.

Allein bei Arbeitsunfällen am Bau kamen nach Angaben der Berufsgenossenschaft Bau im Jahr 2020 deutschlandweit 97 Menschen ums Leben. Neben 19 tödlichen Unfällen bei An- und Abfahrt zu den Baustellen waren vor allem Abstürze aus großer Höhe die häufigste Ursache. Mit 44 Opfern machten sie im Jahr 2020 fast die Hälfte aus.

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