Hannover.

Im vergangenen Jahr haben sich mehr Menschen an die Betroffenenberatung Niedersachsen gewandt, weil sie sich von Corona-Leugnern bedroht fühlten. Insgesamt 51 Fälle standen nach Angaben der Beratungsstelle in Zusammenhang mit einer Bedrohungslage durch Reichsbürger, Verschwörungsideologen und sogenannte Querdenker. Das entspreche in etwa jeder fünften Anfrage. Die meisten Beratungen zu diesen Fällen habe es für Journalistinnen und Journalisten gegeben, sagte eine Sprecherin der Stelle. Diese seien bei Demonstrationen besonders betroffen.

Zum Vergleich: Im Jahr 2020 habe es zwischen Juli und Dezember nur vier Fälle mit dem Tatmotiv Verschwörungsideologie gegeben. Da sich die Beratungsstelle seit Juli 2020 in neuer Trägerschaft befinde, könnten keine Angaben zur ersten Jahreshälfte gemacht werden.

Die Betroffenenberatung Niedersachsen berät und unterstützt Menschen, die von rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt bedroht sind. Sie besteht aus drei regionalen Beratungsstellen in Osnabrück, Nienburg und Hildesheim. Das Angebot ist kostenlos. Das Geld kommt vom Land und vom Bund.

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