Hannover.

Das Land Niedersachsen wirbt für den Ausbau von Solarkraft, ist aber bei den eigenen Immobilien zögerlich. Das geht aus der Antwort der rot-schwarzen Landesregierung auf eine Anfrage des Grünen-Abgeordneten Christian Meyer hervor, wie die "Hannoversche Allgemeine Zeitung" (HAZ) am Dienstag berichtet. Demnach wurde nur bei einem Bruchteil von Objekten des Landes eine Photovoltaikanlage eingebaut oder geprüft, obwohl ein Großteil der 3000 landeseigenen Gebäude Dachflächen "mit mittleren bis sehr hohen Sonneneinstrahlungen" aufweist.

Meyer kritisierte im Gespräch mit der Zeitung: "Minister Olaf Lies fordert zwar eine Solarpflicht für alle neuen Gebäude, doch bei seinen eigenen Immobilien hinkt das Land schrecklich hinterher."

Niedersachsen hat in diesem Jahr den Vorsitz der Umweltministerkonferenz inne. Im dpa-Gespräch sagte Umweltminister Lies vor Kurzem: "Die eigene Dachfläche mit Photovoltaik zu belegen, lohnt sich immer. Dann erzeuge ich die Kilowattstunde Strom vielleicht für sechs oder sieben Cent, sonst müsste ich den Strom für nahezu 30 Cent einkaufen. Das rentiert sich nach wenigen Jahren und die Preise bleiben konstant." Die Ampel-Regierung in Berlin will Solarenergie bei gewerblichen Neubauten zur Pflicht machen. Lies kündigte ebenfalls verpflichtende Regelungen im überarbeiteten niedersächsischen Klimagesetz an, das vor der Sommerpause vom Landtag beschlossen werden solle.

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