Hannover.

Mit Blick auf die Landtagswahl in Niedersachsen im Herbst hat die Klimaschutzbewegung Fridays for Future bei einer Demonstration an ihre Forderungen erinnert. Rund 760 Aktivistinnen und Aktivisten zogen am Freitag durch die Innenstadt, wie eine Polizeisprecherin sagte. Die Landtagswahl sei wichtig mit Blick auf die Umsetzung des Klimaschutzes auch auf Landesebene, sagte eine Sprecherin der Bewegung. Seit drei Jahren sei Fridays for Future in Hannover aktiv - das Motto des Klimastreiks lautete "Drei Jahre älter - der Planet wird nicht kälter".

"Seit drei Jahren demonstrieren wir für eine klimagerechte Welt - bei der Politik ist davon aber anscheinend nur sehr wenig angekommen, sagte Aktivistin Amelie aus Hannover. "Obwohl es um nicht weniger als unser Überleben geht, möchte die Regierung aktuell fossile Gasprojekte als nachhaltig einstufen. Nach drei Jahren Klimastreik verhält sich die Politik also leider altersgemäß - wie ein Kind in der Trotzphase."

Gesa Lange (19), Mitorganisatorin des Streiks, sagte: "Trotz des immer stärkeren Protests der globalen Klimagerechtigkeitsbewegung steuern wir weiter auf eine Klimaerhitzung von 2,7 Grad zu." Die geplanten Maßnahmen, wie zuletzt auf der Klimakonferenz in Glasgow formuliert, reichten nicht aus, betonte Lange.

Die Fridays-for-Furure-Sprecherin kündigte an, künftig werde nicht jeden Freitag gestreikt. Noch unklar sei, wie es mit dem Mitte Dezember 2021 abgebauten Klimacamp vor dem Rathaus in Hannover weitergehe. "Das wird sich noch ergeben", sagte sie. Das Camp sei "nicht exklusiv" von Fridays-for-Future-Aktivistinnen und -Aktivisten. Mehr als 150 Tage stand das Camp im vergangenen Jahr vor dem Rathaus.

Klimacamps sind in vielen Städten meist vor den Rathäusern eingerichtet worden, darunter in Oldenburg, Göttingen, Lüneburg und Bremen.

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