Göttingen/Witzenhausen.

Die Haltung von Hühnern in Mobilställen verbreitet sich immer stärker - ein Forschungsprojekt der Universitäten Göttingen und Kassel geht nun der Frage nach, welche Chancen und Risiken diese Form der Eierproduktion bringt. "So schön die Ställe mit den Hühnern auf der grünen Wiese auch aussehen, ganz so einfach ist diese Form der Haltung nicht", sagte die Agrarwissenschaftlerin Katrin Dorkewitz, die das Projekt als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin am nordhessischen Standort Witzenhausen begleitet.

Die Forscher wollen herausfinden, wie Mobilställe verbessert werden können, damit es den Hühnern in ihnen tatsächlich gut geht. Untersucht wird dazu die Form der Haltung unter den Aspekten Tierwohl, Markt und Akzeptanz in der Bevölkerung. 44 Bio- und konventionelle Betriebe bundesweit nehmen an dem Projekt teil. Die Wissenschaftler werden sie regelmäßig besuchen und zufällig ausgewählte Tiere untersuchen.

Um die Mobilstallhaltung zu verbessern und langfristig erfolgreich zu machen, soll im Rahmen des dreijährigen Projektes ein Praxisleitfaden etwa in Hinblick auf die Versetzungshäufigkeit in den Ställen, die Haltung und die Fütterung der Hühner entwickelt werden. Auch die Akzeptanz der Bevölkerung wollen die Forscher untersuchen. Denn: "Viele Menschen mögen Mobilställe, nur eben nicht in der Nachbarschaft", sagte Dorkewitz.

Seit fünf Jahrzehnten wird am Standort Witzenhausen schon zu den Themen Nachhaltigkeit, Umweltverträglichkeit und Tierwohl geforscht, vor gut 25 Jahren startete dort der weltweit erste universitäre Studiengang für Ökologische Landwirtschaft.

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