Bremen.

Mitten in einem Bremer Wohngebiet schlafen Waldohreulen tagsüber auf einem bestimmten Baum. Die Vögel seien seit mehreren Jahren im Winter auf diesem Stammplatz zu beobachten, sagte eine Mitarbeiterin des Naturschutzbundes Nabu in Bremen. Offenbar schätzten sie das milde Klima in der Stadt. In der Brutsaison zögen sie wieder weg.

Waldohreulen mit den typischen Federbüscheln am Kopf leben in Europa bis hinauf nach Skandinavien. Die nächtlichen Jäger ernähren sich von Mäusen und anderen Kleinsäugern. Vogelkundler wissen, dass sie im Winter Schlafgemeinschaften bilden können - oft immer am selben Ort.

Stammplatz der Bremer Eulen ist ein Lebensbaum (Thuja). In dessen Nadelgeäst sitzen die großen Vögel halbwegs getarnt und lassen sich auch durch Fußgänger und Radfahrer nicht stören. Die Bewohner des Stadtteils kennen den Baum und die Eulen. "Sie sind nicht immer leicht zu erkennen", sagt eine Frau. "Es ist schön, dass sie da sind." Bis zu 20 Waldohreulen seien dort schon beobachtet worden.

Meist dösen die Eulen mit geschlossenen Augen vor sich hin. Doch wenn Hunde in die Nähe kommen, sind die Augen sofort weit offen.

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