Braunschweig/Hannover. Ein Feuer auf dem Gelände der Landesaufnahmebehörde in Braunschweig zerstörte im Januar zehn Transporter und schockierte nicht nur Innenminister Pistorius. Trotz eines Bekennerschreibens im Netz gibt es knapp ein Jahr nach der Tat keinen Ermittlungserfolg.

Den Ermittlungen zu den mutmaßlich politisch motivierten Brandanschlägen auf Aufnahmebehörden in Braunschweig und Hannover droht nach knapp einem Jahr das Aus. Die Ausschöpfung sämtlicher Ermittlungsansätze habe nicht zu dem oder den Tätern geführt, teilte die Generalstaatsanwaltschaft Celle auf Anfrage mit. Eine Entscheidung über eine Einstellung ist aber noch nicht getroffen, wie Behördensprecher Bernd Kolkmeier betonte.

Auf dem Gelände der Behörde in Braunschweig haben mutmaßlich Linksextremisten in der Nacht zum 9. Januar 2021 zehn Fahrzeuge und einen Anhänger angezündet. Auch am Gebäude der Landesaufnahmebehörde in Hannover-Langenhagen wurden Brandsätze gefunden - diese zündeten aber nicht. Wenig später tauchte ein entsprechendes Bekennerschreiben im Internet auf. "Ich bin geschockt und erschüttert über das Ausmaß der Anschläge und die Rücksichtslosigkeit dieser Täter", sagte Innenminister Boris Pistorius (SPD) kurz nach der Tat.

Die Autos in Braunschweig brannten vollständig aus, Menschen wurden nicht verletzt. Schätzungen ergaben einen Schaden von gut einer halben Million Euro. Die Brandsätze bestanden laut LKA unter anderem aus mehreren gefüllten 20-Liter-Benzinkanistern. Die Generalstaatsanwaltschaft Celle nahm Ermittlungen wegen Brandstiftung und verfassungsfeindlicher Sabotage auf.

Ein Beitrag bei "Aktenzeichen XY... ungelöst" im September brachte zwar ein paar wenige Anrufe. Der Aufruf in der Fernsehsendung und die Auslobung einer Belohnung hätten aber keine konkreten Hinweise ergeben, sagte Kolkmeier. Für den Fall, dass die Ermittlungen eingestellt werden, könnten diese bei neuen Erkenntnissen aber jederzeit wieder aufgenommen werden.

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