Hannover.

Nach einem weiteren Fall der für Tiere gefährlichen Geflügelpest in Niedersachsen hat Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast dringend Vorsicht angemahnt. "Die Dynamik der Geflügelpest ist noch einmal größer als 2020. Nun gilt es, alle Vorsorgemaßnahmen strikt einzuhalten", sagte die CDU-Politikerin am Montagabend. Zuvor hatte das Friedrich-Loeffler-Institut die Infektion mit dem Virus vom Subtyp H5N1 auf einem Gänsehaltungsbetrieb im Landkreis Harburg bestätigt.

Damit gibt es dem Ministerium zufolge bisher neun Fälle von Geflügelpest bei gehaltenen Tieren in Niedersachsen. Zu den Maßnahmen dagegen gehören die Biosicherheit, die Kontaktbeschränkung auf das notwendige Maß und die Einhaltung der Aufstallungsanordnungen. "Jeglicher Kontakt zu Wildvögeln ist zu vermeiden", sagte Otte-Kinast.

Die Ministerin hatte am 19. November den Tierseuchenkrisenfall für Niedersachsen festgestellt und damit das Tierseuchenkrisenzentrum in ihrem Ministerium aktiviert. Beim Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (Laves) in Oldenburg sollte ein Krisenkoordinierungsstab eingerichtet werden.

Von dem jüngsten Fall im Landkreis Harburg ist nach Angaben des Landkreises vom Montag eine Gänseherde mit 1200 Elterntieren betroffen. Diese müssen nun getötet werden. Auf dem Betrieb werden zusammen 33 000 Tiere in verschiedenen Herden gehalten.

Um den Betrieb in der Samtgemeinde Tostedt herum richtet der Kreis eine Schutzzone mit einem Radius von drei Kilometern und eine Überwachungszone mit einem Radius von 10 Kilometern ein. Von Mittwoch an muss Geflügel im gesamten Landkreis in den Ställen gehalten werden.

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