Aurich.

Der Regionalverband Ostfriesische Landschaft möchte die traditionelle Teekultur bekannter machen und ab kommenden Jahr ein Gütesiegel einführen, das spezielle Standards vorsieht. So sollen Beschäftigte von Hotellerie und Gastronomie dafür Schulungen im Ostfriesischen Teemuseum erhalten, wie der Verband am Montag mitteilte. In den Schulungen werden nicht nur die Regeln und Abläufe der traditionellen Teezeremonie vermittelt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten dem Verband zufolge auch wichtige Informationen rund um den Tee und seine Geschichte.

"Ob im sozialen oder im familiären Umfeld, Tee gehört in Ostfriesland einfach zum Leben dazu", sagte der Direktor der Ostfriesischen Landschaft, Matthias Stenger. Tatsächlich ist der Konsum der Ostfriesen enorm: Pro Kopf trinkt ein Ostfriese nach Angaben des Deutschen Teeverbands im Schnitt etwa 300 Liter des Heißgetränks im Jahr. Vor fünf Jahren wurde die ostfriesische Teekultur zum immateriellen Unesco-Weltkulturerbe erklärt. Ein damit verbundenes Ziel ist, die Teekultur auch außerhalb Ostfrieslands bekannt zu machen.

Das Gütesiegel sei dafür ein gutes Mittel, hieß es von dem Regionalverband. Betriebe mit geschultem Personal könnten es in ihrer Speisekarte abdrucken oder auf ihre Website einpflegen und damit für eine qualitativ hochwertige Teezeremonie werben. Für die Zubereitung eines traditionellen Ostfriesentees wird ein Stück Kandiszucker in eine Porzellantasse gegeben und mit heißem Tee übergossen. Anschließend wird ein Löffel Sahne hinzugefügt, die weiße Wolken - auf Plattdeutsch "Wulkjes" - in den Tee zaubert.

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