Braunschweig.

Im Prozess um einen Vermisstenfall im Harz sagt die Ehefrau des mutmaßlichen Opfers unter Ausschluss der Öffentlichkeit aus. Einem entsprechenden Antrag des Anwalts gab das Braunschweiger Landgericht am Montag statt. Die Vernehmung sei zwar sehr wichtig für das Verfahren, das Interesse an einer öffentlichen Erörterung überwiege aber nicht, sagte der Richter zur Begründung.

Die Staatsanwaltschaft geht in dem Mordprozess davon aus, dass der 50-jährige Angeklagte seinen engsten Freund getötet hat - obwohl bis jetzt keine Leiche des seit Monaten Vermissten gefunden wurde. Er soll eine offizielle Liebesbeziehung mit dessen Ehefrau angestrebt haben. Laut Staatsanwaltschaft wollte er dafür ein "Hindernis dauerhaft beseitigen".

Die Frau und zwei Söhne des Vermissten treten als Nebenkläger in dem Verfahren auf. Dem Tatverdächtigen aus Liebenburg im Landkreis Goslar wird heimtückischer Mord aus niedrigen Beweggründen vorgeworfen. Er sitzt seit Mai in Untersuchungshaft. Beim Prozessauftakt in der Vorwoche hatte er angekündigt, zunächst zu schweigen.

© dpa-infocom, dpa:211128-99-177395/3