Hamburg.

Während Hafenwirtschaft und Schifffahrt einer Umfrage der Industrie- und Handelskammer Nord (IHK Nord) zufolge Morgenluft wittern, sieht es beim Schiffbau weiter düster aus. "Um die sehr schwierige Lage im Schiffbau zu überwinden, muss die Finanzierung von Schiffbauaufträgen von der Politik besser unterstützt werden", sagte Norbert Aust, Vorsitzender der IHK Nord, am Freitag in Hamburg. Der Geschäftsklimaindex der Branche sei im Vergleich zur Umfrage im Frühjahr um neun Punkte auf 69,7 gefallen.

So sehen die meisten Werften wirtschaftliche Risiken durch die hohen Energie- und Rohstoffpreise, fast 89 Prozent der befragten Unternehmen gaben das an. Mehr als drei Viertel beklagten zudem den zunehmenden Fachkräftemangel. Sieben von zehn Unternehmen sorgen sich demnach um die Auslandsnachfrage.

In Hafenwirtschaft und Schiffbau hellte sich das Geschäftsklima hingegen weiter auf. Es stieg um 13,5 auf 118 Punkte bei den Häfen und um rund 44 Punkte auf 126,9 Punkte in der Schifffahrt. Doch auch in diesem Teil der maritimen Wirtschaft sehen die Unternehmen Risiken. Während mehr als zwei Drittel der befragten Hafenbetreiber die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen mit Argusaugen verfolgen, sieht die Schifffahrt wie auch der Schiffbau in den Energie- und Rohstoffpreisen eine Bedrohung für die wirtschaftliche Entwicklung.

Aust machte für den Zusammenschluss der zwölf norddeutschen IHKs klar: "Wir fordern mehr Engagement der Politik beim Infrastrukturausbau, der Hafenhinterlandanbindungen und der nautischen Zufahrten zu den deutschen Seehäfen". Es brauche mehr Tempo, da die Planungs- und Genehmigungszeiten hierzulande zu lang seien. Insgesamt wurden für die Konjunkturumfrage der IHK Nord den Angaben zufolge 753 Unternehmen in der maritimen Wirtschaft befragt.

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