Duisburg/Hannover.

Eine zunächst auf chinesischen Druck abgesagte Lesung aus einer Biografie über den chinesischen Staatschef Xi Jinping in Duisburg findet nun doch statt. Die Online-Veranstaltung werde wie geplant an diesem Mittwochabend abgehalten, allerdings nicht vom Konfuzius-Institut an der Uni Duisburg-Essen, sondern vom Ostasieninstitut der Universität selbst, sagte eine Sprecherin der Hochschule am Dienstag. Die Universität werde den Einwahllink auf die Hochschulseite stellen.

Die parallel an den Konfuzius-Instituten Duisburg und Hannover geplanten Lesungen waren zuvor abgesagt worden - offensichtlich nach Einflussnahme aus China. Die Lesung in Hannover wird nicht am Mittwoch stattfinden, wie eine Sprecherin der Universität mitteilte. Man sei mit dem Verlag in Absprache für einen neuen Termin. Das Konfuzius-Institut Hannover betonte am Dienstag, dass die Angelegenheit in den verantwortlichen Gremien geklärt werden soll.

Die Absage hatte zuvor für scharfe Kritik gesorgt. Kritiker der Institute sehen eine Einflussnahme des chinesischen Staates und der Kommunistischen Partei Chinas auf die Einrichtungen. Die USA hatten im vergangenen Jahr die Institute als eine offizielle Vertretung Pekings eingestuft. Die Universität Hamburg hatte 2020 ihre Zusammenarbeit mit dem Konfuzius-Institut beendet, weil die Gefahr einer Einflussnahme auf die Wissenschaft gesehen wurde. Konfuzius-Institute basieren auf Kooperationen chinesischer und deutscher Universitäten und sollen dem kulturellen Austausch dienen.

Autoren des Buches "Xi Jinping - der mächtigste Mann der Welt" sind der "Welt"-Herausgeber Stefan Aust und der Journalist Adrian Geiges. Die Biografie erschien nach Angaben des Piper Verlags am 1. Juli dieses Jahres.

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