Himmelpforten/Lüneburg. Protest gegen zwei Autobahnprojekte im Norden: Bei Himmelpforten bilden 200 Gegner der A20 eine Menschenkette. In Lüneburg steigen Demonstranten gegen den Weiterbau der A39 aufs Fahrrad.

Mehrere Hundert Menschen haben am Sonntag an zwei Orten in Niedersachsen gegen die Verlängerung der Autobahnen A20 und A39 demonstriert. In der Nähe von Himmelpforten beteiligten sich nach Angaben der Polizei rund 200 Teilnehmer an einer Menschenkette auf der geplanten Trasse. Zu der Aktion hatte unter anderem der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) aufgerufen. Auch er sprach von 200 Teilnehmern. Diese hätten mit Hilfe mehrerer Boote auch den Fluss Horsterbeck gequert, über den die vierspurige Autobahn führen soll.

"Die A20 gehört zu den umweltschädlichsten und teuersten Projekten im Bundesverkehrswegeplan 2030", sagte Niedersachsens BUND-Vorsitzender Heiner Baumgarten. Durch die Trasse würden rund 2000 Hektar an wertvollen Böden in Niedersachsen und Schleswig-Holstein zerstört. "Weit über die Hälfte der geplanten A20 führt durch Moorgebiete." Er forderte die Bundesregierung auf, den Weiterbau der A20 zu stoppen.

Laut Niedersächsischer Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr zählt dieses Vorhaben mit einer Länge von mehr als 120 Kilometern zu einem der größten geplanten Autobahnprojekte in Deutschland. Die A20 soll die Niederlande, Norddeutschland und Polen verbinden und zählt zu den wichtigsten Infrastrukturprojekten Niedersachsens. Seit langem endet die vom polnischen Stettin kommende Autobahn östlich von Bad Segeberg in Schleswig-Holstein. Über den Bau wird immer wieder gestritten.

Der geplante Abschnitt der Autobahn 39 soll die Lücke im Autobahnnetz zwischen Wolfsburg und Lüneburg schließen. In Lüneburg beteiligten sich Polizeiangaben am Sonntag rund 250 Menschen an einer Fahrraddemonstration gegen dieses Bauvorhaben.

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