Osnabrück.

Osnabrücker Zollbeamte haben gefälschte Designermöbel mit einem geschätzten Originalwert von rund 423.000 Euro sichergestellt - und Kleinholz daraus gemacht. Damit sei der Versuch verhindert worden, von Januar bis März 58 Fälschungen hochwertiger Designermöbel zu schmuggeln, teilte das Hauptzollamt Osnabrück am Mittwoch mit. 52 Personen hätten die Möbel im Internet bestellt. Die gefälschten Designermöbel seien schließlich unter Aufsicht der Zöllner vernichtet worden.

Die Zollbeamten seien bereits bei der ersten Lieferung misstrauisch geworden, weil der Ware eine zu niedrig ausgestellte Rechnung beilag, teilte die Behörde mit. Die vom Zollamt im Stadtteil Fledder eingeforderte tatsächliche Rechnung habe "ein Mehrfaches" der ausgewiesenen Summe betragen.

Nach der Lieferung seien alle Sendungen des Anbieters aus Großbritannien auf mögliche Fälschungen überprüft worden - die Rechteinhaber hätten anhand von Fotos den Verdacht bestätigt und alle Artikel als Fälschungen bewertet. Der geschätzte Originalwert der Möbel betrug rund 423.000 Euro, die Besteller bezahlten jedoch nur etwa ein Viertel des Warenwerts.

Nach Angaben des Leiters des Hauptzollamts Osnabrück, Thomas Möller, nutzen Fälscher illegal fremde Forschungs- und Produktionsergebnisse, ohne die Kosten und unternehmerischen Risiken zu tragen. Das sei für den auf Innovationen angewiesenen Wirtschaftsstandort Deutschland eine "reelle Bedrohung". Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung sprach von einem weltweiten Markt mit gefälschten Produkten im Wert von mehreren Milliarden Dollar jährlich.

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