Hannover.

Wenn Menschen ohne Corona-Schutzimpfung wegen eines Corona-Ausbruchs in Quarantäne müssen, sollen diese nach Ansicht von Niedersachsens Sozialministerin Daniela Behrens (SPD) künftig keine Entschädigung für einen Verdienstausfall mehr erhalten. Mit Auslaufen der kostenlosen Corona-Schnelltests Mitte Oktober sollte geprüft werden, Entschädigungszahlungen für alle ungeimpften Erwachsenen einzustellen, sagte Behrens der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" (Freitagsausgabe). "Bis Mitte Oktober hat wirklich jede und jeder ein Impfangebot erhalten und damit auch die Möglichkeit, eine Quarantäneanordnung zu vermeiden", erläuterte Behrens.

Das Ministerium betonte auf Anfrage, dass die Zahlungen unter gewissen Umständen bereits jetzt eingestellt werden können, etwa bei Menschen, die sich schon vor längerer Zeit aufgrund der Priorisierung gegen das Coronavirus impfen lassen konnten, wie etwa Beschäftigte von Pflegeeinrichtungen. Bei Reiserückkehrern, die bewusst in ein Risikogebiet gefahren sind, werde ebenfalls keine Entschädigung gezahlt.

Ein Ministeriumssprecher sagte, dass diese Entschädigung weiterhin gezahlt werden soll, wenn Menschen sich mit dem Coronavirus infizieren und deshalb nicht arbeiten können. Vollständig geimpfte Menschen müssten bei einem Ausbruch oder der Rückkehr aus einem Risikogebiet bereits nicht mehr in Quarantäne. Seit Beginn der Pandemie hat das Land laut Ministerium rund 72 Millionen Euro dieser Entschädigungen an die Kommunen in Niedersachsen gezahlt.

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