Bodenfelde. Sie springen aus einem Hubschrauber und versuchen punktgenau zu landen. Beim Deutschland-Cup im Zielspringen konnten Fallschirmsprünge vom Ausstieg aus dem Hubschrauber bis zur Landung beobachtet werden.

Deutschlands beste Fallschirmspringer im Zielspringen haben sich am Samstag zum Deutschland-Cup in Bodenfelde im Landkreis Northeim getroffen. Dabei sprangen die Sportlerinnen und Sportler einen Kilometer hoch über dem Boden aus einem Hubschrauber, um auf einem winzig kleinen Ziel zu landen. "Der Zielpunkt ist in etwa so groß wie eine Zwei-Euro-Münze und wird mit der Hacke oder den Zehenspitzen bei der Landung berührt", erklärte Klaus Mathies vom Fallschirmclub Remscheid, der den Wettbewerb organisiert.

Demnach traten 40 Männer und Frauen in zehn Mannschaften gegeneinander an und versuchten so nah wie möglich an den Zielmittelpunkt zu kommen. "Das sind alles eingespielte Teams", sagte Mathies, der Präsident des Fallschirmclubs Remscheid ist. Am Sonntag sollten die beste Mannschaft, die beste Frau und der beste Mann mit einem Pokal geehrt werden. Die Sieger und Siegerinnen aus insgesamt vier Deutschland-Cups treten Mathies zufolge im September bei der Deutschen Meisterschaft an. "Durch die Pandemie ist alles zum Erliegen gekommen", sagte er. Jetzt hätten die Sportlerinnen und Sportler wieder die Möglichkeit, sich bei Wettbewerben zu messen.

Das Wetter war am Samstag zunächst freundlich. "Es ist zwar Gewitter angesagt, aber bis jetzt ist noch nichts da", freute sich Mathies am frühen Nachmittag. Demnach verfolgten Hunderte Zuschauerinnen und Zuschauer den Wettkampf. "Zielspringen ist die einzige Disziplin im Fallschirmsport, die vom Zuschauer vom Ausstieg bis zur Landung gesehen werden kann." Wegen der Corona-Pandemie mussten beim Wettbewerb strenge Hygienebestimmungen eingehalten werden.

Bundesweit betreiben zwischen 10 000 und 15 000 Menschen Fallschirmspringen als Sport. Ein Hobby, das schnell teuer werden kann. "Nicht für den Anfänger, aber wenn man das als Leistungssport betreibt, macht man schon so zwischen 300 und 500 Sprünge im Jahr. Da kommt dann einiges zusammen", so Mathies. Die Springer und Springerinnen müssen außerdem topfit für so einen Sprung sein. Trotzdem kommt es auch zu Unfällen. Im laufenden Jahr gab es nach Angaben des Deutschen Fallschirmspringerverbandes mehr als 30 Unfälle mit Verletzten, ein Springer starb.

In Niedersachsen gibt es unter anderem Vereine auf dem Flugplatz in Westerstede (Landkreis Ammerland), in Hildesheim oder in Seedorf (Landkreis Rotenburg). Mutige Interessierte konnten am Rande des Wettbewerbes in Bodenfelde das Fallschirmspringen ausprobieren - bei einem Tandemsprung gemeinsam mit einem geschulten Springer. Dabei springt das Duo zusammen aus einem Hubschrauber und hängt zusammen an einem Schirm.

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