Hildesheim.

Unwetter mit extremen Regenmengen könnten laut einem Experten grundsätzlich auch Niedersachsen treffen. "Starkregen kann überall und jederzeit auftreten. Auch in der Vergangenheit hat es bereits extreme Niederschlagsereignisse gegeben", sagte Uwe Petry von der Hochwasservorhersagezentrale des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) in Hildesheim am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. "Unsere Analysen zeigen aber, dass wahrscheinlich im Zuge des sich wandelnden Klimas die extremen Ereignisse, wie etwa Hochwasser, aber auch Trockenheit, intensiver und auch häufiger auftreten können."

Im langjährigen Mittel zwischen 1971 und 2000 seien sowohl im Sommer als auch im Winter in einigen Teilen Niedersachsens bereits Starkregenereignisse mit hohen Niederschlagsmengen beobachtet worden. Betroffen waren demnach vor allem Regionen entlang der Küste, der äußerste Westen und die Ausläufer der Mittelgebirge im südlichen Niedersachsen. "Das zentrale und östliche Niedersachsen wiesen dagegen etwas geringere Niederschlagsmengen bei Extremereignissen in der Vergangenheit auf", sagte Petry.

Inwieweit diese Niederschläge auch zu Überschwemmungen führen, hänge neben den exakten Wetterverhältnissen auch von dem örtlichen Gelände ab - etwa ob es dichte Siedlungen oder enge Täler gebe, in denen das viele Wasser innerhalb kurzer Zeit nur schwer versickern könne, erklärte Petry. Um schwere Schäden durch Starkregen zu verhindern, schlägt der Experte etwa vor, bei der Stadtplanung künftig freie Überschwemmungsflächen mitzuplanen.

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