Hannover.

Wohnungslosen Menschen einen Mietvertrag anbieten: Das "Housing-First"-Modellprojekt in Hannover ist nach Einschätzung der Betreiber nach knapp drei Monaten auf einem guten Weg. Er habe "begründete Hoffnung, mit dem überwiegenden Teil der Mieter das Ziel zu erreichen", sagte der Vorsitzende der Stiftung "Ein Zuhause", Eckart Güldenberg. Ergebnisse aus anderen Ländern zeigten, dass 80 Prozent der Bewohner es schafften, Fuß zu fassen und selbstständig zu leben. Güldenberg betonte, es sei das erste Projekt nach dem "Housing-First"-Prinzip in Norddeutschland.

"Housing First" stammt aus den 1990er Jahren zur Versorgung obdachloser Menschen in den USA. Eine eigene Wohnung gilt demnach als zentral für die Lebensbewältigung. Zunächst läuft das Projekt in Hannover mit Betreuung durch zwei Sozialpädagoginnen für drei Jahre, 15 ehemals wohnungslose Mieter sind eingezogen. Die Nettokaltmiete für die 35 Quadratmeter großen Einzimmerwohnungen beträgt 200 Euro, eine 45 Quadratmeter große Wohnung kostet 250 Euro. Die Mieter bezahlen dies aus Transferleistungen des Jobcenters.

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