Baltrum/Neßmersiel. Ob Kutschrundfahrten oder Gepäcktransport: Auf der autofreien Insel Baltrum geht vieles nur mit Pferdekraft. Nun kehren die Tiere aus ihrem Winterquartier zurück auf das kleine Eiland. Vor ihrem ersten Einsatz in der Saison müssen sie noch eine Seereise überstehen.

Spätestens mit der Rückkehr der Kutschpferde ist auf der kleinen, autofreien Nordseeinsel Baltrum die Urlaubssaison eröffnet. Am Donnerstag wurden die beiden Kaltblüter "Bubi" und "Prinz" vom Hafen in Neßmersiel (Kreis Aurich) mit der Personenfähre "Baltrum I" auf die ostfriesische Insel gebracht. Zahlreiche Urlauber auf dem Schiff verfolgten, wie die Tiere per Kran vom Kai in einer offenen Transportbox an Bord gehoben wurden.

Das Fuhrunternehmen Munier setzt die beiden Pferde und fünf weitere für Kutschrundfahrten und den Gästetransport bei An- und Abreisen ein. "Die Pferde sind im Winter auf dem Festland, weil dort die Haltung einfach günstiger ist und es nicht so viele Weideflächen auf der Insel gibt", erklärte Sören Munier. Eigentlich kommen die Pferde schon zu Ostern auf die Insel - wegen der Corona-Pandemie und dem späteren Saisonstart verzögerte sich dieses Jahr aber der Umzug.

Bei dem wackeligen Transport in der Box auf die Fähre müsse genau darauf geachtet werden, dass sich die Tiere nicht zu viel bewegen, sagte Munier. Die Vierbeiner ließen das Schauspiel aber gelassen über sich ergehen. Auch für die Fährgesellschaft Baltrum Linie sind die regelmäßigen Tiertransporte nichts Ungewöhnliches. Auf Baltrum gibt es insgesamt vier Kutschbetriebe, inklusive Inselspedition.

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