Barsinghausen.

Am Sonntag standen für Thomas Schaaf vor allem Gespräche und organisatorische Dinge auf dem Programm, an diesem Montag startet die Werder-Legende so richtig in seine Retter-Mission beim sportlich und finanziell taumelnden Bremer Bundesligisten. Mit einer ersten Trainingseinheit wird der Nachfolger des am Sonntag freigestellten Florian Kohfeldt die Mannschaft des Tabellen-16. auf das Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach am Samstag vorbereiten.

Um 14.00 Uhr wird Schaaf dann im Quarantäne-Trainingslager in Barsinghausen in einer Online-Medienrunde erklären, wie er die seit neun Spielen sieglosen Bremer doch noch vor dem ersten Abstieg seit 41 Jahren bewahren will. "Das ist natürlich eine riesige Herausforderung, aber wir haben noch alle Möglichkeiten, um in der Liga zu bleiben", sagte Schaaf in einer ersten Reaktion auf seine Kurzzeit-Rückkehr fast auf den Tag genau acht Jahre nach dem Ende seiner Double-Ära an der Weser.

Auch Frank Baumann traut dem Trainer-Routinier zu, die Mannschaft noch einmal auf Kurs zu bringen. Dass die Trennung von dem am Ende glück- und ratlosen Kohfeldt zu spät erfolgt sei, sieht der Geschäftsführer nicht so. "Aus meiner Erfahrung ist der größte Effekt eines Trainerwechsels, wenn der Glaube an die Konstellation verloren ist. Dann ist die Zeit, die der Neue hat, gar nicht so wichtig", sagte Baumann, der lange an Kohfeldt festgehalten hatte.

Schaaf, unter dem Bremen jahrelang begeisternden Offensivfußball geboten hat, muss vor allem die Offensive der Norddeutschen beleben. Letztmals erzielten die Bremer am 10. März beim 2:0 im Nachholspiel bei Arminia Bielefeld mehr als einen Treffer. Seitdem überbieten sich Josh Sargent, Niclas Füllkrug, Davie Selke und Milot Rashica an Harmlosigkeit.

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