Braunschweig.

Begleitet von Gegendemonstrationen hat in Braunschweig ein außerordentlicher Landesparteitag der AfD begonnen, bei dem ein Schlagabtausch zwischen beiden Blöcken der Partei droht. Zum Auftakt mahnte AfD-Bundessprecher Tino Chrupalla die über 600 anwesenden Mitglieder zur Geschlossenheit. "Schaut nicht mehr zurück, ihr müsst nach vorne schauen."

Für den von Kreisvorständen einberufenen Parteitag liegen Abwahlanträge gegen AfD-Landeschef Jens Kestner und drei weitere Vorstandsmitglieder wegen parteischädigenden Verhaltens vor. Moderate Kräfte in der Partei wehren sich damit gegen den Versuch des rechten Lagers um Kestner, die Kandidatenaufstellung zur Bundestagswahl wegen angeblicher Formfehler zu wiederholen.

Bei der Aufstellung hatte das rechte Lager den Kürzeren gezogen. Sowohl Kestner als auch der frühere Landeschef Armin-Paul Hampel hätten damit keine Aussicht auf einen Wiedereinzug in den Bundestag.

Kestner wehrte sich in einer Rede zu Beginn des Parteitags gegen Spaltungsversuche in der Partei. Eine Aussprache über Probleme müsse konstruktiv geschehen, nicht destruktiv.

Mit der Begründung, die Veranstaltungshalle sei angesichts der Corona-Vorgaben überfüllt, wurde die Presse kurz nach Beginn des Parteitags aus dem Saal verwiesen.

© dpa-infocom, dpa:210515-99-607024/2