Oldenburg.

Nach dem Diebstahl von Getreide im Wert von rund 1,7 Millionen Euro sind am Mittwoch sieben Angeklagte vor dem Landgericht Oldenburg zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden. Die Kammer sah es als erwiesen an, dass die Männer schweren Bandendiebstahl begangen haben, wie der Gerichtssprecher sagte. Die höchste Strafe erhielt demnach der 73 Jahre alte Angeklagte. Er muss wegen 477 Fällen für fünf Jahre ins Gefängnis. Das Gericht geht davon aus, dass der Mann durch die Taten rund 1,6 Millionen Euro erlangt hat und wird versuchen, diese Summe zurückzubekommen. Ein 47-jähriger und ein 27-jähriger Angeklagter wurden wegen 316 Fällen zu jeweils vier Jahren Haft verurteilt. Die drei Männer sind Großvater, Sohn und Enkel und arbeiteten in einem Zirkus.

Die anderen vier Angeklagten waren bei dem Futtermittelbetrieb in Essen (Oldenburg) beschäftigt, der zwischen Januar 2018 und August 2020 bestohlen wurde. Die Männer erhielten Haftstrafen zwischen 32 Monaten und drei Jahren und drei Monaten. Die Prozessbeteiligten hatten sich in einer Verständigung auf einen Strafrahmen geeinigt, die Angeklagten vor Gericht Geständnisse abgelegt. Die damaligen Mitarbeiter des Betriebs ließen während Spät- oder Nachtschichten Lastwagen auf das Firmengelände, die mit Getreide beladen wurden.

Bei der Urteilsfindung wirkte sich für die Angeklagten aus, dass die Angeklagten keine Vorstrafen hatten, die Taten umfassend einräumten und Reue zeigten. Gegen sie sprach der hohe Schaden, den sie verursacht haben, wie der Gerichtssprecher sagte. Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig. (Az: 4 KLs 103/20).

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