Jork. Nach den Kirschbäumen blühen im Alten Land nun die Apfelbäume. Der Zeitpunkt für den Besuch von Agrarministerin Klöckner ist gut gewählt. Sie informiert sich im Obstbauzentrum über Artenvielfalt.

Im Alten Land ist die Blüte der Apfelbäume gut angelaufen. Derzeit seien Honigbienen, Hummeln, Wildbienen und andere Insekten zum Bestäuben im Dauereinsatz, sagte Matthias Görgens vom Obstbauzentrum Esteburg in Jork (Kreis Stade). "Die Blüte ist gut. Soviel kann man jetzt schon sagen." Kirschen und Pflaumen seien nahezu abgeblüht, dafür stünden nun die Apfelbäume in Vollblüte. Das Alte Land gilt als das größte zusammenhängende Obstanbaugebiet Nordeuropas. 2020 wurden dort rund 290 000 Tonnen Äpfel geerntet.

Von etwa 10 000 Hektar Anbaufläche an der Niederelbe entfallen rund 90 Prozent auf Apfelbäume, 6 Prozent auf Süßkirschen, 2 auf Pflaumen und 2 auf Birnen. Über 550 Obstanbaubetriebe sind im Alten Land angesiedelt. Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner und ihre niedersächsische Amtskollegin Barbara Otte-Kinast (beide CDU) informieren sich am Dienstag (9.30 Uhr) im Obstbauzentrum unter anderem über den Erhalt der Artenvielfalt und die Rolle, die der Obstanbau dabei spielt.

Mit ihrer Bestäubungsleistung tragen die Bienen zu einer erfolgreichen Obsternte bei. Viele heimischen Kulturpflanzen sind nach Angaben der Landwirtschaftskammer Niedersachsen auf den Transport des Blütenstaubs von Blüte zu Blüte durch Insekten angewiesen. Die Insekten seien dabei nicht nur Garanten der Erntemenge, sondern auch der Qualität des Ernteprodukts. Eine gute Befruchtung im April oder Mai fördere bereits die Haltbarkeit von Äpfeln bei der späteren Lagerung im Winter.

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