Diepholz.

Der Landkreis Diepholz zieht wegen eines Corona-Ausbruchs unter Saisonarbeitern auf einem Spargelhof ab Mittwoch die Notbremse. Dann gelten in dem Landkreis nächtliche Ausgangsbeschränkungen, die Schulen stellen auf Online-Unterricht um. Der Ausbruch hatte die Ansteckungsrate über mehrere Tage auf rechnerisch über 100 Infektionen je 100 000 Menschen binnen einer Woche getrieben und aus dem Landkreis eine Hochinzidenzkommune gemacht. Am Dienstag lag die Inzidenz bei 143,3, wie das Robert Koch-Institut in Berlin mitteilte.

Auf dem betroffenen Spargel- und Beerenhof in Asendorf gab es am Dienstag 104 aktive Corona-Fälle, wie Kreissprecherin Mareike Rein sagte. Am Montag seien noch einmal fast 900 ausländische Arbeitskräfte getestet worden. Bis Dienstag gab es für etwa die Hälfte der Tests ein Ergebnis, acht weitere Infektionen seien zutage gefördert worden. Gleichzeitig würden auf dem Hof auch schon die ersten Betroffenen aus der Quarantäne entlassen.

Ein Supermarkt in Asendorf beklagte nach Polizeiangaben am Montag, dass einige der Arbeiter trotz Quarantäne weiter zum Einkaufen kämen. Die Polizei führte das teils auf mangelnde Sprachkenntnisse der Betroffenen, teils auf ein bewusstes Ignorieren der Regeln zurück. Am Dienstag habe es aber keine Verstöße mehr gegeben, sagte ein Sprecher.

Für die Schulen im Landkreis könnte die Entwicklung nach Reins Angaben ein Hin und Her bedeuten. Die Schulen müssen ab Mittwoch schließen. Das Land Niedersachsen will aber die Grenze zwischen Wechselunterricht und Fernunterricht an eine Inzidenz von 165 knüpfen, wie es auch das Bundesgesetz vorsieht. Wenn dies in Kraft tritt, könnten die Schulen im Kreis Diepholz bereits am Montag wieder zum Wechselunterricht übergehen. Dabei wird im Wechsel eine Hälfte der Klasse in der Schule, die andere zuhause online unterrichtet.

© dpa-infocom, dpa:210504-99-466271/2