Hannover/Goslar.

Mehrere Tourismusregionen, Verbände und das Gastgewerbe verlangen von der Landesregierung gemeinsam eine rasche Antwort auf ihre Vorschläge für vorsichtige Öffnungen. Der finanzielle Druck auf die Betriebe sei mittlerweile so hoch, dass man jetzt endlich handeln müsse, erklärte der Harzer Tourismusverband am Montag auch stellvertretend für weitere Organisationen und Firmen aus der niedersächsischen Branche: "Viele Existenzen sind bedroht, wichtige Leistungsträger können nicht auf Überbrückungshilfen des Bundes zugreifen - flankierende Dienstleistungs- und Servicebereiche leiden ebenfalls massiv unter dem ausbleibenden Gästeaufkommen."

Der Harz-Verband schloss sich mit Kollegen aus weiteren Regionen, den Landesablegern des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga) sowie des Bundesverbands der Campingwirtschaft und mit den niedersächsischen Heilbädern zusammen. Sie wollen an diesem Donnerstag (6. Mai) Details ihrer Forderungen bekanntgeben. "Seit nunmehr sechs Monaten befindet sich die Tourismusbranche deutschlandweit im Lockdown", hieß es vorab. "Öffnungsperspektiven sind nicht in Sicht. So kann es nicht bleiben." Auch Touristiker aus Sachsen-Anhalt und Thüringen wollen sich demnach beteiligen.

Unmut herrscht auch an der ostfriesischen Küste. Dort wartete man am vorigen Wochenende - über zwei Wochen nach Einsendung - weiter auf Signale des Landes zu einem Öffnungsplan für Tourismus und Gastgewerbe. Dieser enthalte ein Testkonzept, sollte wissenschaftlich begleitet werden und Tagestouristen vorerst noch ausschließen, sagte der Chef der Gesellschafterversammlung der Ostfriesischen Inseln GmbH, Wilhelm Loth. Es sei "sehr bedauerlich", hierauf bisher keine Resonanz erhalten zu haben. Derweil dürften in Schleswig-Holstein Urlauber in Modellregionen unter strikten Vorgaben wieder Ferien machen. "Wir wünschen uns, dass man sich mit den flankierenden Sicherheitsmaßnahmen, die wir vorschlagen, auseinandersetzt."

Das Land kündigte inzwischen an, die Corona-Beschränkungen angesichts rückläufiger Zahlen vorsichtig zu lockern. Dies soll in Kreisen und Städten der Fall sein, in denen die Sieben-Tages-Inzidenz belastbar unter 100 liegt. Auch mögliche Schritte für Tourismus und Gastronomie will man diskutieren, dazu werden am Dienstag Einzelheiten erwartet.

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