Hannover.

Auf deutschen Straßen werden immer mehr Wölfe überfahren. Vor fünf Jahren wurden 26 Tiere erfasst, vergangenes Jahr waren es bereits 99, wie die Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW) in ihrem jährlichen Bericht schreibt. Zuletzt seien drei Welpen in den niedersächsischen Landkreisen Verden, Celle und Harburg überfahren worden.

79 Prozent der gefundenen Wölfe sterben damit im Straßenverkehr. Der Anteil der von Autos erfassten Tieren blieb dabei im Vergleich zu 2015 stabil. Ein Grund dürfte die Ausbreitung der Wölfe sein: Vor fünf Jahren lebten der Beratungsstelle zufolge 33 Rudel im Bundesgebiet. Im vergangenen Jahr waren es 128 Rudel. Unter einem Rudel werden zwei ausgewachsene Tiere mit Nachwuchs verstanden. Hinzu kommen noch Wolfspaare sowie Einzeltiere.

Der Tierschutzorganisation WWF riet Autofahrern bei Unfällen mit einem Wolf, den Notruf zu wählen. "Wie bei Unfällen mit Reh oder Wildschwein gilt auch beim Wolf: Im Fall eines Zusammenstoßes sollte auf jeden Fall die Polizei kontaktiert werden. Das gilt auch, wenn das Tier noch lebt und sich vom Unfallort wieder entfernt", sagte der Experte für Wildtiere in Deutschland, Moritz Klose.

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