Hannover.

Die niedersächsische Beauftragte für Heimatvertriebene und Spätaussiedler, Editha Westmann, rechnet mittelfristig wieder mit mehr Zuzug aus der früheren Sowjetunion. Im vergangenen Jahr seien 404 Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler nach Niedersachsen gekommen, teilte die CDU-Landtagsabgeordnete am Donnerstag in Hannover mit. Insgesamt siedelten 4309 Deutschstämmige vor allem aus Russland, Kasachstan und der Ukraine nach Deutschland über. 2019 waren es 7115 Menschen gewesen.

Der Rückgang 2020 sei auf Reisebeschränkungen wegen der Corona-Pandemie zurückzuführen, sagte Westmann. Das Grenzdurchgangslager Friedland bei Göttingen habe trotz einzelner Corona-Infektionen im Lager die Spätaussiedler aufnehmen können.

Allerdings hätten vergangenes Jahr in den Nachfolgestaaten der Sowjetunion etwa 20 000 Deutschstämmige einen Antrag auf Übersiedlung nach Deutschland gestellt, sagte Westmann. Deshalb sei für die kommenden Jahre wieder mit mehr Spätaussiedlern zu rechnen.

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