Visselhövede.

Nach einem Streit zweier Familien im Landkreis Rotenburg mit drei Verletzten hat die Polizei am Montagabend mehrere Objekte durchsucht. Nach dem Überfall am Sonntag habe man in sieben Objekten in Visselhövede und Walsrode nach den Tatverdächtigen und nach Beweismitteln gesucht, teilte die Polizei Rotenburg mit.

Dabei seien alle neun Beschuldigten angetroffen worden und zur erkennungsdienstlichen Behandlung mit auf die Dienststellen genommen worden, so ein Polizeisprecher. Gegen die Männer werde wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung ermittelt. Sie kamen später wieder auf freien Fuß. Bei den Durchsuchungen fanden die Beamten den Angaben zufolge umfangreiche Beweismittel, darunter Schlagwerkzeuge, Mobiltelefone, eine Schreckschusswaffe und Täterbekleidung. Das Tatmotiv sei noch nicht abschließend geklärt. Etwa 100 Polizisten, darunter die Diensthundeführerstaffel, seien im Einsatz gewesen.

Am Sonntagnachmittag hatte eine Frau in Visselhövede die Polizei wegen eines möglichen Angriffs auf ihre Familie alarmiert. Es habe eine weitere Meldung gegeben, dass bewaffnete Männer in die Wohnung eingedrungen seien, so die Polizei. Ein 34 Jahre alter Bewohner erlitt demnach schwere Kopf- und Armverletzungen. Zwei Frauen im Alter von 23 und 55 Jahren wurden bei dem Angriff verletzt. Die neun Tatverdächtigen seien im Alter zwischen 18 und 69 Jahren, hieß es.

Innenminister Boris Pistorius (SPD) sprach am Montag auch über den Vorfall. Für das Ministerium scheint es sich um einen Racheakt gehandelt zu haben, der seinen Ursprung in einem bewaffneten Konflikt wenige Tage zuvor in der Türkei gehabt haben soll.

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