Accra (dpa) – Das Gerichtsverfahren gegen einen 43 Jahre alten Mann, der seine deutsche Freundin und deren Tochter im westafrikanischen Ghana getötet haben soll, ist um gut zwei Monate verschoben worden. Nachdem der Fall am Montag im Amtsgericht in Weija unweit der Hauptstadt Accra aufgerufen wurde, verlegte Richter Ruby Ntiri Opoku den Prozessbeginn umgehend auf den 28. Juni.

Die Staatsanwaltschaft in Accra, die den Fall an sich gezogen hat, sei weiterhin mit Ermittlungen beschäftigt, hieß es. Der Angeklagte, der am Montag nicht im Gerichtssaal erschien, bleibe nach Angaben der Polizei in Untersuchungshaft, solange sich die Behörden auf das Gerichtsverfahren vorbereiten.

Der aus dem Nachbarland Burkina Faso stammende Mann steht unter Verdacht, im nahe der Hauptstadt gelegenen Küstenort Krokobite die Deutsche und ihre 13-jährige Tochter ermordet zu haben. Beide waren Anfang 2020 in das Land gezogen und im Oktober tot aufgefunden worden.

Ihre Leichen hatte der Mann nach Angaben der Polizeisprecherin auf dem Wohngelände verscharrt. Nachbarn hatten die Polizei aufgrund eines starken Gestanks und der langen Abwesenheit der Frau und ihrer Tochter benachrichtigt. Nach Angaben von Polizeisprecherin Effia Tenge wurden die Leichen mittlerweile in einem Krematorium verbrannt und ihre Asche zur Beisetzung nach Deutschland geflogen.

Im Oktober hatte Tenge nach Angaben von örtlichen Medien erklärt, der Mann habe die Tat gestanden. Der Angeklagte habe seine Freundin demnach während eines Streits mit einem Hammer erschlagen, die Tochter erwürgt und beide in seinem Garten begraben. Laut "Bild"-Zeitung, die zuvor über den Fall berichtete, stammt die Arzthelferin aus Bodenburg bei Hildesheim in Niedersachsen. Sie hatte den Schmuckhersteller über das Internet kennengelernt.

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