Hannover.

Die Landeselternvertretung der niedersächsischen Kindertagesstätten lehnt die geplante bundesweite Notbremse für Kita-Betreuung ab. "Flexible und intelligente Lösungen vor Ort, die die Eigenverantwortung der Eltern berücksichtigen, müssen Vorrang vor strikten, inzidenzbasierten Schließungen haben", hieß es in einer Mitteilung vom Wochenende. Die geplanten Regelungen verlieren demnach das Kindeswohl aus dem Blick, Bildungs- und Entwicklungschancen und die psychische und körperliche Gesundheit stehen auf dem Spiel.

Kritik äußerte die Landeselternvertretung vor allem am Notbetreuungsmodell: "Die Voraussetzungen dürfen nicht nur die Berufstätigkeit oder -ausbildung von Eltern in den Blick nehmen". Der Verband sprach sich zudem gegen verpflichtende Testungen für Kinder mittels Abstrich aus. Notwendige Testungen bei Erstkontakt innerhalb der Kita müssten kindgerecht (etwa Lolli- oder Löffeltest) sein, so der Verband.

Mit den Änderungen des Infektionsschutzgesetzes soll es künftig bundeseinheitliche Regelungen für Corona-Maßnahmen geben, die auch Schließungen von Schulen und Kitas vorsehen. Niedersachsen hat in seiner ab Montag gültigen Corona-Verordnung den Schwellenwert niedriger gesetzt als vom Bund geplant: Liegt die Sieben-Tage-Inzidenz an drei aufeinanderfolgenden Tagen bei mindestens 100, ist in dem Landkreis oder der Stadt ab dem übernächsten Werktag der Betrieb von Kindertageseinrichtungen verboten. Ausgenommen ist die Notbetreuung in kleinen Gruppen.

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