Bleckede. Heimische Aale sind selten geworden. Mit einer Besatzaktion soll der Aalbestand in der Elbe wieder aufgebaut werden.

Mit rund 450 000 ausgesetzten Jungaalen soll der Bestand der Wanderfische in der Elbe gesichert werden. In Bleckede im Landkreis Lüneburg und anderen Orten an dem Fluss und seinen Nebengewässern wurden am Mittwoch zum 16. Mal Glasaale entlassen - insgesamt waren es 149 Kilogramm.

Sie messen nur sechs bis sieben Zentimeter und sind fast durchsichtig. Im Schnitt wogen die Tiere nur 0,3 Gramm, wie die Landwirtschaftskammer Niedersachsen mitteilte. Ausgewachsen sollen sie später in ihr Laichgebiet wandern. Die Kosten der Aktion lagen bei 40.000 Euro.

Ausgesetzte Aale in Frankreich gefangen

Experten gehen davon aus, dass sich europäische Aale nur in der Sargassosee im Westatlantik paaren. Das ist ein Meeresgebiet östlich Floridas und südlich der Bermuda-Inseln. Die Jungtiere sollen dann mit dem Golfstrom wieder zurück nach Europa kommen. Eine neue wissenschaftliche Veröffentlichung nimmt aktuell den Mittelatlantischen Rücken als Laichgebiet in den Fokus, hieß es in der Mitteilung der Kammer weiter. So würden die Elterntiere nur die Hälfte der bisher angenommenen Strecke zurücklegen.

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Die ausgesetzten Glasaale wurden an der französischen Atlantikküste gefangen. Von Januar bis ins Frühjahr werden die Tiere an den Küsten und in den Flussmündungen Frankreichs, Spaniens und Englands gefangen. Von dort reisen sie gekühlt an die Elbe, die als gutes Aufwuchsgewässer gilt. Die Wasserqualität hat sich in den zurückliegenden Jahrzehnten ständig verbessert.

Jungaale sollen Aalbestand in Elbe aufwerten

Für den Rückgang des Bestands vor allem seit Mitte der 1980er Jahre werden viele Faktoren diskutiert. Dazu gehören der Klimawandel sowie Schäden durch Turbinen und andere Verbauungen, aber auch Schadstoffe im Wasser, Parasiten, Kormorane und die Fischerei. Mit Hilfe von Jungaalen soll der erheblich geschrumpfte Aalbestand in der Elbe wieder aufgebaut werden.