Hannover. Eine gute Nachricht vor dem Osterfest: Nach Zählungen der Landesjägerschaft vermehrten sich die Feldhasen in Niedersachsen zuletzt - vor allem dank einer Reihe trockener Frühjahre. Doch es kommt nicht nur auf die Witterung an, sagen die Jägerinnen und Jäger.

Ein trockenes und warmes Frühjahr 2020 hat den gefährdeten Feldhasen im vergangenen Jahr in Niedersachsen Nachwuchs beschert. "Durchschnittlich 13 Feldhasen leben hier pro Quadratkilometer", teilte die Landesjägerschaft Niedersachsen (LJN) am Donnerstag mit. Das ist einer mehr als noch bei der Zählung im Jahr 2019. Damit setzt sich laut LJN die positive Entwicklung beim Feldhasen-Bestand aus den vergangenen Jahren fort. Der Feldhase steht auf der Roten Liste gefährdeter Tierarten. Seit etwa zehn Jahren hat sich die Population bundesweit auf niedrigem Niveau stabilisiert.

Zur Bestandsdichte gibt es je nach Zählweise unterschiedliche Angaben, doch der Trend ist gleich. Während der LJN bei seiner Auswertung für Niedersachsen auf 13 Hasen kam, beziffert der Deutsche Jagdverband (DJV) die Zahl auf 18 Tiere (plus 2) je Quadratkilometer für den Großraum Nordwestdeutsche Tiefebene - ein Gebiet, das von der dänischen Grenze bis ins nördliche Rheinland reicht. Dabei wurden offene Flächen ausgewertet, auf denen die Hasen meist leben. Beide Zählungen ergaben einen Zuwachs von Frühjahr auf Herbst 2020.

Nach Angaben der Landesjägerschaft kam den Feldhasen, wie schon in den Vorjahren, auch 2020 das warme und trockene Frühjahr zu Gute. "Auch und gerade für den Feldhasen gilt: Ein warmes und trockenes Frühjahr wirkt positiv - nasskaltes Wetter zu dieser Jahreszeit setzt insbesondere den Junghasen erheblich zu", sagte LJN-Wildbiologe Egbert Strauß. Zur Osterzeit werden die ersten Junghasen geboren. Neben der Witterung muss es laut den Jägern aber auch ausreichend Rückzugsorte, wie etwa Hecken und Randstreifen an den Feldern geben.

Je nach Naturraum in Niedersachen wurden unterschiedliche Zuwächse zwischen einer ersten Zählung im Frühjahr und einer zweiten im Herbst registriert. Am höchsten war der Anstieg mit rund 17 Prozent demnach in der Region Dümmer/Osnabrücker Land. Auch in den übrigen vier Naturräumen Ostfriesland/Oldenburg, Stader Geest/Heide, Börde/Aller Flachland und Weserbergland/Harz wurden mehr Langohren gezählt. Auf das Land Niedersachen bezogen betrug der Zuwachs zwischen den beiden Erfassungen im Schnitt 13 Prozent.

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