Göttingen.

Im Prozess am Landgericht Göttingen hat ein mutmaßlicher Serienbrandstifter gestanden. "Ausführlich" habe sich der 24-Jährige zu den Vorwürfen geäußert, sagte ein Gerichtssprecher am Donnerstag. Als Motiv habe er eine "persönliche Zwangslage" genannt, es habe ihm Erleichterung verschafft, die Brände zu legen. Er soll für eine Brandserie in Einbeck im Kreis Northeim im vergangenen Sommer verantwortlich sein.

Der 24-Jährige soll laut Anklage in 16 Fällen vor allem Gartenlauben, Scheunen und Strohballen in Brand gesteckt haben. Auf die Spur des mutmaßlichen Täters kamen die Ermittler, weil er während eines Feuers in unmittelbarer Tatortnähe von einer Wildkamera fotografiert worden war. Der Sachschaden soll sich auf rund 350 000 Euro belaufen.

Insgesamt werden dem Mann nach Angaben des Gerichts 50 Straftaten vorgeworfen: In einem Fall soll er einen Wagen für sich behalten haben, den er in einem Autohaus für eine angebliche Probefahrt ausgeliehen hatte. In 33 Fällen geht es um Betrug - er soll in Hotels übernachtet und getankt haben, ohne zu bezahlen. Der Schaden liegt laut Gericht bei 14 600 Euro.

Wenige Tage nach den ersten Bränden war eine 30 Jahre alte Tatverdächtige festgenommen worden, die dann aus der Untersuchungshaft entlassen wurde. Sie soll Altkleidercontainer angezündet haben.

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