Hannover.

Sie lebt seit 35 Jahren in Deutschland, wird als Intensivpflegerin gebraucht, aber vom Ausländeramt nur geduldet. Farah Demir aus Hameln kämpft nach eigenen Worten seit Jahren gegen ein "Bürokratiemonster", zuletzt erfuhr sie große Unterstützung. Eine von ihren Kollegen an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) auf den Weg gebrachte Internet-Petition für eine unbefristete Aufenthaltsgenehmigung für die 37-Jährige habe bereits mehr als 35 000 Menschen unterschrieben. "Dafür bin ich sehr dankbar", sagte Demir, die 1986 als Zweijährige mit ihren Eltern aus dem Libanon nach Niedersachsen geflüchtet war.

Ein Brief der Stadt Hameln im vergangenen November, in dem Farah Demir Sanktionen bis hin zur Ausweisung angedroht wurden, hatte die Proteste der Kollegen ausgelöst. Das niedersächsische Innenministerium sicherte ihr daraufhin Unterstützung bei der Klärung ihrer Staatsangehörigkeit zu. "Aufenthaltsbeendende Maßnahmen stehen nicht im Raum", betonte ein Ministeriumssprecher. Die lokale Ausländerbehörde habe nach eigener Auskunft in einem standardisierten Schreiben die gesetzlichen Folgen aufgezeigt, die bei ungeklärter Identität drohen.

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