Bremen/Berlin.

Die Grünen im Bund haben sich von dem Ruf der Grünen-Fraktion in der Bremer Bürgerschaft nach einem Sachkundenachweis für Tierhalter distanziert. "In der Corona-Zeit, die für viele Menschen von Einsamkeit geprägt ist, erlebt der Haustierhandel einen großen Boom", sagte eine Sprecherin der Partei der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag in Berlin. "Es sollte dafür Sorge getragen werden, dass der Umgang mit den Haustieren auch tiergerecht erfolgt, einen Sachkundenachweis fordern wir aber nicht."

Ziel der Grünen sei es, dass Menschen verantwortungsvoll mit ihren Haustieren umgehen. Ein erster wichtiger Schritt sei eine umfangreiche Beratung vor dem Kauf, wofür der qualifizierte Fachhandel der richtige Ort sei. "Für einen verpflichtenden Sachkundenachweis auf Bundesebene zur privaten Tierhaltung sehen wir jedoch keine Notwendigkeit", betonte die Sprecherin.

Die Bremer Grünen widmeten dem Thema ein umfangreiches eigenes Positionspapier, in dem explizit als Voraussetzung jeder privaten Tierhaltung "ein auf Tierart beziehungsweise Rasse zugeschnittener Sachkundenachweis" gefordert wird. Zudem sollte aus Sicht der Grünen an der Weser auch eine Krankenversicherung für Tiere, wo sinnvoll, zum Standard werden.

Auch der Staat trage im Zusammenhang mit der Haltung von Tieren durch Menschen Verantwortung: "Öffentliche Flächen und Verkehrswege sind an Maßstäben der Sicherheit und Barrierefreiheit auch für tierliche Mitbewohner zu orientieren", heißt es in dem Papier. So seien etwa Metallgitterflächen an Treppen oder Brücken zu vermeiden, da zum Beispiel Hunde diese mit ihren Pfoten nicht oder nicht schmerzfrei nutzen können.

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