Bremen.

Bremens Regierungschef Andreas Bovenschulte (SPD) will bei den Bund-Länder-Gesprächen kommende Woche für eine Änderung der derzeitigen Kontaktbeschränkung werben. Die geltende Regel, wonach ein Haushalt nur eine weitere haushaltsfremde Person treffen könne, sei bei einer Inzidenz von 200 richtig gewesen. Sie passe aber nicht mehr zu einer Inzidenz von 60 oder 70. "Wir brauchen lebensnahe Regeln, weil uns die Menschen sonst von der Fahne gehen", sagte Bovenschulte am Donnerstag in der Bremischen Bürgerschaft. Dies werde er auch in der Ministerpräsidentenkonferenz am 3. März thematisieren.

Es müsse eine Rückkehr zur generellen Regel "Fünf Personen aus zwei Haushalten" diskutiert werden, was aber nur im bundesweiten Kontext funktioniere. "Denn die strengsten Regeln helfen ja nicht, wenn die Menschen sich nicht mehr dran halten, weil sie die Vorgaben für überzogen oder unverhältnismäßig halten." Bovenschulte brachte weitere Öffnungsschritte für Sport unter freiem Himmel in Bremen ins Gespräch. Für den Einzelhandel solle zudem ein "Termin-Shopping" möglich sein, bei dem Kunden zu fest vereinbarten Terminen in Geschäften bedient würden.

Unterstützung bekam Bovenschulte von der CDU-Opposition bei der Forderung nach einer flexibleren Regelung bei den Kontaktbeschränkungen. Er kritisierte aber, dass die Grundschulen in Bremen geöffnet würden, aber keine Maskenpflicht in den Klassen bestehe. Zudem warnte er mit Blick auf die Ministerpräsidentenkonferenz vor Öffnungsschritte nur für einzelne Branchen. "Lieber kleine Schritte für alle als größere Schritte für wenige", sagte Röwekamp. "Ich kann niemandem vermitteln, dass Einkaufen im Blumengeschäft ungefährlicher ist als im Schuhgeschäft."

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