Hannover. Die Sorge vor den mutierten Coronaviren ist groß - nicht zuletzt deswegen wurde der Lockdown verlängert. Aber wie verbreitet die Mutanten sind, sei weitestgehend unklar, kritisieren die Grünen.

Die Verbreitung der mutierten Corona-Varianten in Niedersachsen muss nach Einschätzung der Grünen dringend besser erfasst werden. Mindestens jede zehnte positive Corona-Probe müsse auf mögliche Mutanten hin untersucht werden, heißt es in einem Antrag, den die Fraktion am Mittwoch in den Landtag einbringen will.

Bisher sei über die Ausbreitung zu wenig bekannt, sagte die Grünen-Gesundheitspolitikerin Meta Janssen-Kucz der Deutschen Presse-Agentur in Hannover. Lockerungen - etwa für Schulen, Kitas und Kultureinrichtungen - könnten jedoch nur gelingen, "wenn wir die Coronaviren stärker unter Kontrolle bekommen und Vorsorge vor steigenden Infektionen treffen".

Die Grünen fordern deswegen auch mehr Corona-Tests, vor allem im Arbeitsumfeld und möglichst bald mit Schnelltests, die jeder ohne Arztbesuch selbst anwenden kann. Außerdem müsse der Stufenplan der Landesregierung, der abhängig von den Infektionszahlen Lockerungen oder Verschärfungen vorsieht, wissenschaftlich begleitet werden. Die Details des Antrags stellt die Fraktion am Montag (13 Uhr) vor.

Niedersachsens Landesgesundheitsamt ist seit einigen Tagen in der Lage, Varianten des Coronavirus selbst nachzuweisen. Damit will das Land einerseits mehr über die Ausbreitung der sogenannten britischen Mutante B.1.1.7 und der sogenannten südafrikanische Mutante B.1.351 erfahren. Andererseits können mittels der sogenannten Sequenzierung auch bisher unbekannte Mutanten nachgewiesen werden. Anders als etwa in Bremen wird aber nur ein geringer Teil der positiven Proben auf diese Weise untersucht.

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