Wangerooge.

Der Dauerfrost führt zunehmend zu Eisbildung an der Nordseeküste und schränkt so den Fährverkehr zu einigen Ostfriesischen Inseln ein. Vor allem die Insel Wangerooge war am Mittwoch betroffen. Wegen niedriger Wasserstände und Eisbildung in der Fahrrinne falle der Fährverkehr und die Verbindungen der Frachtschiffe zwischen dem Festland und der Insel vorerst aus, wie die Bahn als Betreiberin mitteilte. Der Ausfall gelte "bis auf Weiteres", hieß es.

Aus der Luft ist Wangerooge aber mit den Inselfliegern, die von Harlesiel (Kreis Wittmund) aus starten, noch zu erreichen. "Wir operieren weiter planmäßig", sagte Sprecher Menno Pidun. Die kleinen Maschinen vom Typ Britten-Norman Islander können zwar nur geringe Mengen etwa an Lebensmittel oder Medikamenten transportieren. Die Inselversorgung sei aber vorerst gesichert, sagte Pidun.

Wangerooges Bürgermeister Marcel Fangohr sagte, bei den Supermärkten auf der Insel seien bereits Obst- und Gemüseregale leer. Noch sei die Lage nicht dramatisch. "Es kommt aber nun ganz darauf an, wie sich die Situation in den nächsten Tagen entwickelt". Die Lebensmittel komplett per Luftfracht auf die Insel zu bringen, würde die Preise für die Insulaner drastisch erhöhen. "Da kostet die Tüte Milch dann schnell doppelt so viel", sagte Fangohr.

Zwischen Norddeich und den Inseln Juist und Norderney läuft der Fährverkehr weiter. Die Eisbildung wird aber auch bei der Reederei Norden-Frisia genau beobachtet. "Wenig Wasser und Vater Frost ist keine gute Kombination", sagte Sprecher Fred Meyer. Dadurch sei das Wasser wenig in Bewegung und es komme bei dauerhaft niedrigen Temperaturen zur Eisbildung. Bis zu 20 Zentimeter dicke Eisschollen können die Frisia-Fähren demnach noch selbst brechen - Eisbrecher wie in der Binnenschifffahrt gibt es für das Wattenmeer nicht.

Auch nach Borkum und Baltrum verkehren die Fähren laut Fahrplanauskunft noch. Zwischen Bensersiel und Langeoog sowie zwischen Neuharlingersiel und Spiekeroog müssen sich Reisende mindestens bis Donnerstag auf Fahrplanänderungen einstellen - dies sei nötig, da etwa die Hafeneinfahrt nach Neuharlingersiel zunehmend vereise, teilte die Insel Spiekeroog mit.

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