Bremen. Der Zugführer dachte, er habe einen Menschen oder ein Tier überrollt. Für Anwohner bestand Gefahr. Polizei sucht Zeugen.

Auf der Bahnstrecke zwischen Hamburg und Bremen musste ein Intercity am Mittwochabend eine Vollbremsung einlegen, weil sich etwas auf den Gleisen befand. Der Zugführer befürchtete schon das Schlimmste: Hatte er einen Menschen überrollt? Oder ein Tier? Nein. Wie sich herausstellte, hatten Unbekannte einen 25 Zentimeter langen Feldstein auf die Bahnstrecke gelegt. Die Polizei sucht nun Zeugen.

Wie Polizeisprecher Holger Jureczko mitteilte, habe der IC 2900 den Stein beim Tempo von 160 Kilometer pro Stunde überfahren. Der Zugführer leitete die Bremsung ein und kam nach einem Kilometer zum Stehen. Glücklicherweise sei keiner der 68 Passagiere an Bord verletzt worden. Jedoch wurde die Sandstrahleinrichtung vor einem Rad beschädigt.

Feldstein auf Bahngleise gelegt – Polizei sucht Zeugen

"In der Dunkelheit war zunächst unklar, ob ein Mensch oder ein Tier überfahren wurde", so Jurecko. Zur Suche nach der Ursache waren die Feuerwehr mit sechs Fahrzeugen, die Polizei, die Bundespolizei und ein Notfallmanager der Bahn im Einsatz.

"Beim Überfahren des Steins durch die 80 Tonnen schwere Lokomotive bestand für Anwohner erhebliche Lebensgefahr wegen herumfliegender Steinsplitter", sagt der Sprecher. Nun würden Ermittlungen wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr geführt. Die Bundespolizeiinspektion Bremen bittet unter der Rufnummer 0421/16299-777 um Zeugenhinweise.

Zwei Stunden später konnte der Zug mit verringerter Geschwindigkeit weiterfahren.13 weitere Züge verspäteten sich deshalb, zwei Zugfahrten fielen ganz aus.