Stadland.

Lockdown-Not macht erfinderisch: Wegen der Corona-Pandemie übergeben viele niedersächsische Schulen in diesen Tagen die Halbjahreszeugnisse an die rund eine Million Schülerinnen und Schüler im Land anders als üblich. An der Oberschule Rodenkirchen in der Gemeinde Stadland in der Wesermarsch bekamen Schüler ihre Leistungsnachweise am Freitag aus dem Fenster des Schulsekretariats gereicht - mit Mund-Nasen-Schutz und Abstand. Denn an diesem Freitag endet in Niedersachsen das erste Schulhalbjahr.

"Zeitweise war es ein bisschen stressig, aber so haben die Schüler ja ihre Zeugnisse bekommen und das ist doch die Hauptsache", sagte Schulsekretärin Kerstin Schermer (47). "Es hat mich unglaublich gefreut, die Kleinen mal wieder zu sehen." Doch viel Zeit zum Plaudern sei bei dem Andrang kaum geblieben. Nach und nach traten Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 5 bis 10 an das Fenster und gaben Name und Klasse an. "Bei manchen mit besonders vielen Einsen, habe ich natürlich auch noch einmal gelobt", sagte Schermer.

Da der Präsenzunterricht weitgehend ausfällt, müssen Schulen sich insbesondere für die mittleren Jahrgänge kreative Zeugnis-Übergaben einfallen lassen. Laut niedersächsischem Kultusministerium gibt es dafür keine Vorgaben - jede Schule regelt dies eigenverantwortlich. Neben der Fenster-Ausgabe sei auch eine Übergabe in durchlüfteten Klassenräumen und eine Zustellung per Post oder E-Mail möglich. Bis kommenden Freitag (5.2.) sollen alle Zeugnisse verteilt sein.

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