Hannover.

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat anlässlich des Holocaust-Gedenktags dazu aufgefordert, "sich jeglicher Form von Antisemitismus entgegenzustellen". Im Alltag würden auch in Niedersachsen Menschen jüdischen Glaubens immer wieder beleidigt, bedroht und angegriffen, sagte Weil am Mittwoch. Anlass ist der jährliche Gedenktag zur Erinnerung an die Befreiung der Überlebenden des deutschen Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz am 27. Januar 1945 durch Soldaten der Roten Armee.

"Wir müssen wachsam sein", forderte Weil. Derzeit würden viele Corona-Verschwörungstheorien mit antisemitischen Untertönen verbreitet. "Das finde ich unerträglich, insbesondere auch vor dem Hintergrund, dass der Pandemie viele Holocaust-Überlebende zum Opfer gefallen sind". Er freue sich über das vielfältige jüdische Leben in Niedersachsen und wolle, dass Jüdinnen und Juden sich sicher und willkommen fühlen.

Im niedersächsischen Landtag soll es am Vormittag (ab 10.00 Uhr) ein Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus geben. Der Bundestag kommt an diesem Mittwoch (11.00 Uhr) zu einer Sondersitzung zusammen.

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