Berlin.

Pflegebedürftige müssen auch in Niedersachsen und Bremen für die Betreuung im Heim immer mehr aus eigener Tasche zuzahlen. In Niedersachsen stiegen die Eigenanteile im Vergleich zum Juli vergangenen Jahres um 63 Euro pro Monat auf 1767 Euro, wie aus Daten des Verbands der Ersatzkassen (vdek) mit Stand 1. Januar 2021 hervorgeht. Im Land Bremen waren es 2026 Euro (plus 67 Euro). Beide Länder liegen aber noch unter dem bundesweiten Schnitt von 2068 Euro pro Monat.

Im Vergleich der Bundesländer am teuersten bleiben Heimplätze in Nordrhein-Westfalen mit nun durchschnittlich 2460 Euro. Dagegen ist die Belastung in Sachsen-Anhalt mit 1465 Euro am niedrigsten.

In den Summen ist zum einen der Eigenanteil für die reine Pflege und Betreuung enthalten. Denn die Pflegeversicherung trägt - anders als die Krankenversicherung - nur einen Teil der Kosten. Für Heimbewohner kommen daneben noch Kosten für Unterkunft, Verpflegung und auch für Investitionen in den Einrichtungen dazu.

Der ehrenamtliche Vorsitzende des Verbands der Ersatzkassen (vdek), Uwe Klemens, forderte die Bundesländer auf, die Investitionskosten für die Pflegeeinrichtungen zu übernehmen, um auch hier die Pflegebedürftigen zu entlasten. Die von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) vorgeschlagenen 100 Euro reichten nicht. Sie deckten nicht mal ein Viertel der bundesdurchschnittlichen Investitionskosten von 458 Euro, die Pflegebedürftige pro Monat zahlen müssten.

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