Hannover.

In Niedersachsen ist bisher in vier Fällen eine Infektion mit der Coronavirus-Mutation aus Großbritannien nachgewiesen worden. Es handelte sich um eine Person aus der Region Hannover, die im November erkrankte, sowie um drei Personen aus dem Landkreis Vechta, bei denen das Virus im Januar nachgewiesen wurde, die aber asymptomatisch waren, sagte Sozialministerin Carola Reimann (SPD) am Freitag im Landtag in Hannover.

Die Betroffenen seien entweder selber zuvor in Großbritannien gewesen oder hatten Kontakt zu Personen, die zuvor in Großbritannien gewesen waren. Bislang werden Tests auf die mutierte Virenform nur anlassbezogen vorgenommen.

"Die britische Mutation ist auch in Deutschland und Niedersachsen angekommen, aber wir wissen nicht, in welchem Umfang und in welcher Dynamik sie bei uns bereits vorkommt", sagte Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) im Landtag. Am bundesweiten Aufbau einer Untersuchungsstruktur mit Blick auf mutierte Viren seien das Landesgesundheitsamt, das Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit sowie die Universitätskliniken beteiligt. Laut der Reimann kann das Gesundheitsamt in der ersten Februarhälfte mit entsprechenden Untersuchungen beginnen.

Die Sorge vor großen Infektionsausbrüchen infolge der viel ansteckenderen britischen Virus-Mutation war ein Grund für die Verlängerung und Verschärfung des aktuellen Lockdowns. Trotz sinkender Inzidenzwerte sei deshalb Vorsicht geboten, betonte Weil.

© dpa-infocom, dpa:210122-99-130898/2