Hannover.

Ein 35-Jähriger aus Dessau soll in Hannover eine junge Frau erstochen haben. Heute werden in dem Prozess am Landgericht Hannover die Plädoyers der Staatsanwaltschaft und der Nebenkläger erwartet. Erst im Februar sollen das Plädoyer der Verteidigung und schließlich das Urteil folgen. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten heimtückischen Mord aus niedrigen Beweggründen vor. (Az. 39 Ks 7/20)

Der Mann soll im Januar 2020 in die Wohnung der 23-Jährigen eingedrungen sein und sie in ihrem Badezimmer mit einem Klappmesser erstochen haben. Laut Anklage wurde dabei die Halsschlagader durchtrennt, an den Folgen dieser Verletzungen starb das Opfer wenig später. Außerdem soll der Deutsche ihr mehrmals ins Gesicht geschlagen und sie mit einem Elektroschocker und Pfefferspray gequält haben. Einen Tag nach dem Verbrechen stellte sich der 35-Jährige der Polizei in Dessau in Sachsen-Anhalt. Er gestand die Tat.

Im Juli 2017 hatten sich die beiden nach Gerichtsangaben kennengelernt, der Angeklagte wollte demnach eine Beziehung. Das deutsche Opfer allerdings habe einen rein freundschaftlichen Kontakt gewollt - der 35-Jährige habe sich zurückgewiesen gefühlt. Ab Dezember 2017 sei es zu Stalking-Angriffen gekommen - der Mann soll begonnen haben, die 23-Jährige in sozialen Netzwerken, aber auch telefonisch und persönlich zu belästigen und ihr nachzustellen.

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