Oldenburg. Auf dem Weg zu einer umweltschonenden Energieversorgung ist noch viel zu tun. Ein vom Bundeswirtschaftsministerium gefördertes Projekt in Niedersachsen zeigt, wie erneuerbare Energie effizient genutzt werden kann.

Lösungen für eine klimafreundliche und sichere Stromversorgung gehören nach Angaben des Oldenburger Energieunternehmens EWE zu den Ergebnissen des Projektes enera. Mit Hilfe der Digitalisierung sei es gelungen, Strom aus erneuerbaren Energien effektiver zu nutzen, teilte EWE zum Abschluss des rund vierjährigen Projekts mit mehr als 30 Partnern am Donnerstag mit. So wurde in der Modellregion eine Plattform erprobt, die Netz und Markt verknüpft. Dadurch konnten vor Ort Abnehmer für überschüssigen Strom gefunden werden, statt Erzeugungsanlagen wie Windräder abzuschalten, wenn bereits genug Strom im Netz ist. Zur Modellregion zählten die Landkreise Aurich, Friesland und Wittmund sowie die Stadt Emden. Das Projekt mit einem Budget von 170 Millionen Euro wurde als Energiewendeprojekt vom Bundeswirtschaftsministerium gefördert.

Zu den Ergebnissen zählen EWE zufolge Bausteine für eine digitale, transparente und vernetzte Energieversorgung. "Netzbetreiber können heute dank enera auf ein größeres smartes Instrumentarium zugreifen, um mehr Erneuerbare Energie zu integrieren", sagte EWE-Chef Stefan Dohler. "Die in unserem Projekt demonstrierte umfassende Digitalisierung legte den Grundstein für neue, datenbasierte Geschäftsmodelle." EWE-Technikvorstand Urban Keussen sagte, Energieversorger müssten bei der Energiewende neue Wege gehen. Die Herausforderung sei, die wachsende Menge aus regenerativen Energiequellen sinnvoll in das System zu integrieren und dabei Wirtschaftlichkeit und Versorgungssicherheit zu gewährleisten.

Während des Projektes wurde der Stromverbrauch in mehr als 700 Haushalten und 13 Kommunen genau gemessen. Per App konnten Teilnehmer Stromfresser im Haus identifizieren. Auch in Schulen und Verwaltungsgebäuden wurde der Verbrauch ausgewertet.

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