Hannover.

Der Anteil der Väter, die ihre Kinder betreuen und dafür Elterngeld beziehen, ist in Niedersachsen deutlich gestiegen. Bei den im Jahr 2017 geborenen Kindern traf das auf mehr als jeden dritten Vater zu (38,4 Prozent), wie das Sozialministerium am Mittwoch in Hannover mitteilte. Damit ist die Quote etwa doppelt so hoch wie neun Jahre zuvor bei den Kindern des Jahrgangs 2008 (18,5 Prozent). Allerdings belässt es die Mehrheit der Väter bei den zwei Monaten Elternzeit, die nötig sind, um den Elterngeldbezug von zwölf auf 14 Monate zu strecken. Zuletzt lag dieser Anteil bei 73,8 Prozent. Der durchschnittliche Elterngeldbezug der Väter dauerte 3,4 Monate.

Nach wie vor übernehmen die Mütter den Großteil der Betreuung, das zeigt sich auch mit Blick auf die Erwerbstätigkeit. Zwar stieg der Anteil der arbeitenden Mütter mit Kindern unter drei Jahren (2008: 29,6 Prozent; 2019: 35,7 Prozent). Bei den Vätern ist der Anteil aber sehr viel höher (2008: 87,7 Prozent; 2019: 88,5 Prozent).

Von einer gleich verteilten Belastung bei Kinderbetreuung und Pflege sei Niedersachsen "noch weit entfernt", sagte Sozialministerin Carola Reimann. Das sei in der Corona-Pandemie besonders deutlich geworden. "Es ist daher wichtig, die Voraussetzungen für eine gerechtere Aufteilung der Sorgearbeit innerhalb der Familien zu schaffen. Homeoffice kann hierzu beitragen", ergänzte die SPD-Politikerin.